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Jubiläum „45 Jahre TIKATO für Burkina Faso“ : TIKATO in 188 Projekten aktiv
Burkinischer Botschafter und Pastor Etienne Bazie danken TIKATO für die langjährige Hilfe

 

 

 

 

 

 

 

Der Botschafter des westafrikanischen Landes Burkina Faso, Simplice Honoré Guibila, hat dem Arbeitskreis Brot für die Welt-TIKATO im Kirchenkreis an Lahn und Dill gedankt für die langjährige Unterstützung seines Landes. Bei der Jubiläumsfeier „45 Jahre TIKATO für Burkina Faso“ in der Kreuzkirche sagte er vor 190 Besuchern, diese  Solidarität über eine so lange Zeit sei besonders bemerkenswert. Sie zeige die Liebe der Menschen in Mittelhessen zu der Bevölkerung in Burkina Faso. Sein Land werde gerade durch den Terrorismus in Mitleidenschaft gezogen. Er hoffe, dass der Terror überwunden sei, wenn Tikato sein 50-jähriges Bestehen feiern könne.

Die Kreuzkirche hatte sowohl den großen Kirchenraum als auch das Gemeindehaus weit für die vielen Besucher geöffnet. Von Langeoog bis Nürnberg waren Freundinnen, Partner  und Interessierte angereist. Zahlreiche Politiker aus der Stadt und dem Lahn-Dill-Kreis, auch aus dem Flüchtlingsbereich waren der Einladung gefolgt. Unter anderem verfolgten Pfarrerinnen und Pfarrer aus Werdorf,  Wißmar und Krofdorf sowie zahlreiche Gemeindeglieder das eindrucksvolle Programm. Der Feier waren ein Begegnungscafé mit den auswärtigen Gästen sowie ein Politikergespräch zwischen dem Botschafter Guibila, dem Wetzlarer Oberbürgermeister Manfred Wagner und Landrat Wolfgang Schuster vorausgegangen
1974 hatte die Tätigkeit des Arbeitskreises nach einem Aufruf zur Hilfe für die von Dürre betroffene Region Obervolta durch Brot für die Welt ihren Anfang genommen.

Landrat Wolfgang Schuster (SPD) würdigte das Engagement des Arbeitskreises Tikato, der sich für andere Menschen einsetzt. Die 188 Projekte seien dafür ein beeindruckendes Zeugnis. Schuster erinnerte an die Astronauten in der Raumstation ISS. Wenn sie auf die Erde blicken, sähen sie keine Grenzen, nur die eine, einzige Welt. Schuster brachte dabei einen Seitenhieb auf den amerikanischen Präsidenten Donald Trump: „Die einen bauen Mauern, die anderen Windmühlen. Wir wollen Windmühlen bauen“.
Die TIKATO- Vorsitzende Heidi Janina Stiewink hatte den Abend unter das biblische Motto „Einer trage des Anderen Last“ aus dem Brief des Paulus an die Galater, Kapitel 6, Vers 2 gestellt. Diese Devise  nahm der Religionspädagoge Peter Dietrich aus der westfälischen Kirche beeindruckend mit einem Vertrauensspiel und dank seines Könnens als Bauchredner für das Publikum verblüffend lebensnah auf.

Oberbürgermeister Manfred Wagner hatte die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen. Er sprach seinen Dank dafür aus, dass TIKATO das Band des Kirchenkreises zu der kirchlichen Entwicklungsarbeit in Burkina Faso pflegt. Die Solidarität zu dem afrikanischen Land sei gelebte Partnerschaft. „Sie machen das Bibelwort erlebbar“, lobt Wagner. Denn die Menschen seien aufgerufen, Nächstenliebe zu üben, sich anderen zuzuwenden und ihnen zu helfen, in Würde leben zu können. Dabei sei TIKATO keine Einbahnstraße. Die Arbeit habe nämlich nicht nur das Leben der Menschen in Burkina Faso verändert, sondern auch derer, die sich engagieren. Wagner erinnerte daran, dass die Stadt dem Arbeitskreis Tikato im Jahr 2011 den Ehrenamtspreis verliehen hat. Der OB zeigte sich begeistert, dass das Engagement in vielen Bereichen Veränderungen bringt. Er erwähnte die seit langem von den TIKATO-Reisegruppen praktizierte Mangobaum-Pflanzaktion , das Staudammprojekt, Gesundheitsprojekte, Hilfe für Kleinkinder, Alphabetisierungskurse und Landwirtschaftsprojekte. Wagner erinnerte auch daran, dass seit 1984 die Aktion Brückenschlag Wetzlar-Ouagadougou auf der Alten Lahnbrücke Verbindung schafft zwischen den Menschen beider Städte.

Superintendent Roland Rust führte aus, dass Gott die Verantwortung füreinander heraus stelle. Die Christen in Mittelhessen hätten durch die Jahrzehnte etwas abgegeben von ihrem Reichtum und seien reich geworden durch die Begegnung mit Brüdern und Schwestern aus Burkina Faso. „Ihr stärkt uns im Glauben, regt uns an zum Umdenken,
denn ihr leidet unter dem von uns verursachten Klimawandel. Der Terror fordert uns auf, weltweit im Frieden zu leben“, so Rust, der seit Januar den Kirchenkreis an Lahn- und Dill leitet.
Für die bundesweite evangelische Aktion „Brot für die Welt“ sprach Floretta Kayales (Berlin) der TIKATO-Gruppe ihren Dank aus. Arbeits-Projekte wie TIKATO seien eine wichtige Basis für die kirchliche Entwicklungszusammenarbeit. Durch die Berichte in den Gemeinden erzeuge Tikato eine große Solidarität mit den Menschen in Afrika, die rund 4.500 Kilometer entfernt leben.

Aus Burkina Faso war der Leiter des Büros der Entwicklungshilfe für die evangelischen Kirchen, Pastor und Agrarökonom Etienne Bazie, nach Wetzlar gekommen. Über die vielen Jahre habe Gott durch TIKATO viele Dinge in seiner Heimat gewirkt. Heute seien die Ergebnisse zu sehen. Durch alle Projekte in den Bereichen Ernährung, Bildung Gesundheit, Wasserversorgung und Bildung von Dozenten habe sich das Leben der Menschen verbessert. Bazie dankte auch dem Superintendenten und den Gemeinden sowie der Stadt Wetzlar, die ihre Solidarität zu seinem Volk zeigten. Bazie überreichte aus Burkina Faso ein Bild aus Künstlerhand auf Ziegenhaut „Palaverbaum am Staudamm mit der Bevölkerung und den Tikato-Partnern“ an die Vorsitzende Heidi  Janina Stiewink.

TIKATO-Mitglied Katharina Graben, hatte unter „Wie weit ist Burkina Faso eigentlich von Deutschland entfernt: nur einen Herzschlag“ auf eindrucksvolle Weise den Festgästen das Partnerland, die Art der Verbindung, die unterschiedlichen Kulturen in einer Partnerschaft auf Augenhöhe als eine Videopräsentation vor Augen geführt. Darin enthalten war auch ein Interview  zur Frage „Was ist Dir wichtig  für dein Leben?“ an Menschen in Burkina Faso (durch Heidi Stiewink) und in Mittelhessen (durch Katharina Graben).

Eine Ausstellung mit alten und zeitgenössischen Exponaten aus Alltag, Kunst und Kultur zog die Betrachter in ihren Bann. TIKATO hofft auf eine Dauer-Ausstellung in der Stadt Wetzlar, um möglichst vielen Menschen und kommenden Generationen die „fremde“ Welt vor Augen zu führen und nahe zu bringen.
Hier lebende geflüchtete Menschen hatten gemeinsam mit dem TIKATO-Team ein Büfett zusammengestellt. Dadurch kamen in einer ausgedehnten Pause die Menschen von nah und fern schnell ins Gespräch.
Der Abend wurde von zahlreichen Sängern und Instrumentalisten mit gestaltet. So spielte der Bläserkreis Wetzlar unter Leitung von Dietrich Bräutigam und der Chor Gospel plus (Leitung Thorsten Schauss). Die 12-jährige, bereits mit Preisen ausgezeichnete Kirsten Müller, (Ehringshausen) spielte mit ihrem Musiklehrer Michael Hoyer Flöte in faszinierender Weise. Der burkinische Student Joel Bazie (zur Zeit Brest), vermittelte afrikanische Klänge dank der burkinischen Trommel und spielte Keyboard zum Segen durch Pfarrer Jörg Süß.

Stiewink stellte die 13 anwesenden Mitglieder des Arbeitskreises vor, die dafür sorgen, dass die Menschen in Burkina Faso in Mittelhessen nicht vergessen werden; insgesamt gehören fünf weitere dazu. Dem „Dream-Team“ Küsterin Heike Eisen, Presbyterin Dorothea Heun und Kindertagesstättenleiterin Ingrid Müller sowie den Übersetzerinnen Andreas Engelschalk, Marie von der Recke und Silvia von Verschuer dankte sie mit kleinen, meist burkinischen Geschenken.
Nächste Veranstaltung: Am 15. Juni, ab 9,30 Uhr ist der nächste Brückenschlag auf der Alten Lahnbrücke in Wetzlar. Schirmherrschaft Oberbürgermeister Manfred Wagner, Gast aus Ouagadougou/ Burkina Faso Pädagogin Bernadette Kabre
 

 

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OB Manfred Wagner überreicht einen Scheck an die Tikato-Vorsitzende Heidi Stiewink.


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Der Botschafter des westafrikanischen Landes Burkina Faso, Simplice Honoré Guibila  mit Übersetzer Pfarrer Andreas Engelschalk.


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Die Mitglieder des Arbeitskreises Tikato.


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"Der Palaverbaum am Staudamm mit Bevölkerung und TIKATO-Partnern" schenkte Etienne Bazie der TIKATOgruppe zum Jubiläum Ein burkinischer Künstler hatte auf Ziegenhaut eine beeindruckende Szene geschaffen


Fotos: Rühl und Stiewink



 

 

 

 

 

 

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