Michel und Sophie Kabre berichteten über Burkina Faso
„Wir fürchten eine große Hungersnot“

Eigentlich war der Besuch von Sophie und Michel Kabre aus Koudougou in Burkina Faso als die Möglichkeit eines persönlichen Danks an die Gemeinden, den Pfarrkonvent Braunfels und Privatunterstützer für die Berufsschule dort vorgesehen. Doch der Jahrhundertregen mit seinen schrecklichen Folgen für die Menschen am TIKATO- Staudamm und die in der Hauptstadt Ouagadougou gewannen doch in den Berichten immer wieder die Oberhand.
„Wenn Du noch kein großes Unglück erlebt hast, kannst Du gar nicht sagen, wie viele Freunde hast“, sagte Michel Kabré mit einem Sprichwort zu der notwendigen Solidarität bei der Flutregenkatastrophe in Burkina Faso. 16 afrikanische Länder seien davon am 1. September betroffen gewesen, aber Ouagadougou traf es am schlimmsten. Von 100 Millionen Euro spricht man nach vorsichtigen Schätzungen zum Wiederaufbau von nicht mehr vorhandenen Straßen, einsturzgefährdeten Brücken, zusammengefallenen Häusern, weg geschwommenen

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vor dem Gemeindeabend trafen sich in Bonbaden Pfarrehepaar Kirsten und Reinhard Vollmer, Marie-Noelle von der Recke, Sophie und Michel Kabré , Georg Schiller aus Niederwetz und TIKATO- Mitglied Dr. Wilhelm Wilmers

Medikamenten, zerstörten teuren Röntgenapparaten im neuen Universitätskrankenhaus und den zwei gebrochenen Wasserrückhaltebecken in der Hauptstadt Ouagadougou. Niemand wüsste, wann die Schulen wieder öffnen könnten, denn momentan seien sie ja von den 150.000 Obdachlosen belegt. “Wohin soll man dann mit ihnen?“ klagte Kabre auch bei den 40 Besuchern am Gemeindeabend im evangelischen Gemeindehaus in Bonbaden. Die gespeicherten Hirse- und Reissäcke seien ungenießbar, der Samen, die neu gewachsene Frucht und die damit verbundene Ernte ab Oktober und ganze Felder seien weggeschwemmt. Also könne erst mit einer neuen Ernte für die Millionenstadt im Oktober 2010 gerechnet werden: „Wir haben große Angst vor einer großen Hungersnot wie im Jahr 2001 durch die damals schlimme Dürre im zweitärmsten Land der Welt“
. Am TIKATO-Staudamm arbeitete man angestrengt daran, durch die Reparatur wenigstens den neu angekündigten Regen für die 5000 Menschen aufzufangen, berichtete Kabré. Er dankte allen Spendern im Lahn-Dill-Kreis und auch aus fernen Städten, die so schnell, so solidarisch mit kleinen und sehr großen Summen täglich für dieses Vorhaben spenden. „Wir brauchen dort Ihre Hilfe dringend“, betonte er. Der Arbeitskreis Brot für die Welt -TIKATO will sich mit den Spenden auf den Staudamm konzentrieren. Kommen Spenden deklariert für Ouagadougou, gehen  Sie direkt dann auch an den kirchlichen Partner.
Berufsschule dank heimischer Spenden außer Gefahr
Strahlend berichtete Kabre als Direktor der Berufschule (CET) in Koudougou (drittgrößte Stadt in Burkina) für Schlosser, Schreiner, Bauzeichner, Maurer und neu für Elektriker, dass Dank der verlässlichen Spenden von Einzelpersonen und Kirchengemeinden sowie der großen Mithilfe der Gemeinde Langeoog die Gefahr gebannt sei, die Schule als Gymnasim umzuwidmen. “Durch die jährlich zugesicherten 10.000 bis 11.000 Euro können wir nun die Handwerker weiter ausbilden, dem Land Handwerker zur Verfügung stellen und den jungen Leuten eine Perspektive aufzeigen. Damit verhindern wir auch die Landflucht“, so der Pädagoge. Zum Schluss der Veranstaltung gedachten die Bonbadener dem Staudamm mit einer großen Kollekte.
Zum Besuchsprogramm des Ehepaares gehörte auch ein Besuch bei den Superintendenten Ute Kannemann und Roland Rust, bei der TIKATO- Gruppe, ein Gespräch über die Schule mit den Pfarrern der das CET unterstützenden Kirchengemeinden, in der Familie eines heimischen Schreiners und Dauerspenders , beim Pfarrkonvent des Kirchenkreises Braunfels im Laufdorfer „Laurentiuskonvent“ zum Thema „Den Frieden lernen“, im Aßlarer Eine Welt-Laden und dem evangelischen Kindergarten sowie bei Oberbürgermeister Wolfram Dette, der eine Spende von 5000 Euro für den Staudamm an die TIKATO-Gruppe übergab. Hilfreich waren dabei die Übersetzungen von Marie-Noelle von der Recke und Pfarrer Andreas Engelschalk.
Spenden erbeten auf das Konto des Evangelischen Rentamts 10030906 BLZ 51550035 Stichwort “TIKATO-Staudammkatastrophe“, weitere Infos unter hstiewink@gmx.de
www.tikato-burkina-faso.de und  Tel 06446 -595
 

Version 1.00

Evangelischer Kirchenkreis Braunfels - Arbeitskreis Brot für die Welt - TIKATO - Fon: 06446/595 - Email: info@tikato-burkina-faso.de