Katastrophe in Tikato in Burkina Faso - Staudamm brach durch Extrem-Regenfälle

 

Gestern erreichte eine Katastrophenmeldung die kreiskirchliche TIKATO- Gruppe.  Durch sturzflutartigen Regen ist der TIKATO-Staudamm gebrochen. Er war vor über 30 Jahren das namensgebende Hilfsprojekt des heutigen Arbeitskreises und aktuell das zentrale Element einer Serie von Kleinprojekten zur Verbesserung der sozialen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen und Bildungs-Verhältnisse der rund 5000 Menschen seiner Region.

Obwohl die Regenfälle in diesem Jahr erst verspätet und zögerlich kamen, war am 13. Juli das Wasserrückhaltebecken von Tikato/ Pissila im dürren Norden des Landes Burkina Faso randvoll gefüllt und nährte die Hoffnung, dass die Ernte dieses Jahr doch noch gut werden könnte. Am 30. und 31. Juli aber brach ein nie erlebter Regen mit 140 Liter pro Quadratmeter über die Region herein. Und um 17 Uhr des zweiten Tages wurde eine Seite des Staudamms von den Wassermassen weggerissen (im Bild links). Mit blankem Entsetzen mussten die Bauern zusehen, wie unter der Wucht der Wasserflut ihre Häuser zusammenbrachen, 719 Rinder, Ziegen, Schafe und Hühner ertranken und in den fünf betroffenen Dörfern 31.200 Kilo Getreide wie zum Beispiel Hirse, Reis und Erdnüsse vernichtet wurden. Das war die eiserne Reserve bis Oktober. Erst dann war mit der neuen Ernte zu rechnen – die nun wohl zum großen Teil ausfällt.

Pastor Etienne Bazié, Direktor des Entwicklungshilfebüros der Kirchen in Burkina Faso (ODE) schreibt in einer SOS-Mail mit tieftraurigem Herzen: „Es sah aus wie ein waidwundes Ungeheuer, das unaufhaltsam ausblutet“ und dessen Blut, das im Sahel so kostbare Wasser, noch bis zum folgenden Morgen zwischen den Gehöften und Feldern verströmte. Und er fährt fort: „Und so bitte ich Euch dringend um Hilfe nach dem Bibelwort in Sprüche 17, Vers 17 >>Ein Freund liebt allezeit und zeigt sich in der Not als Bruder<<. Wir sind getragen von der Hoffnung, dass trotz der internationalen Finanzkrise die Menschen im Raum Wetzlar-Braunfels ihre Solidarität mit der unglückseligen Bevölkerung von Tikato zeigen können.“

Großer Kummer herrscht auch bei der TIKATO- Gruppe, die noch 2007 mit dem Wetzlarer Geologen Dr. Wilhelm Wilmers eine Reparatur der Staudamms veranlasste, der in den 70er Jahren mit Spenden der Bevölkerung in Höhe von 200.000 Mark mitfinanziert worden war.

150 Einheimische –unter ihnen der 82 jährige Pfarrer David Ouedraogo -  hatten vor zwei Jahren mit enormem Einsatz geholfen, den am stärksten beschädigten Teil zu reparieren (im Bild rechts). Wilmers dazu: „In der Tat war er 2007 in einem schlechten Zustand und wir waren froh, ihn wieder reparieren zu können. Diese Seite hielt dem reißenden Wasser auch stand; man sieht auf dem Foto, dass die andere gebrochen ist“. Viele der sowieso schon sehr armen Menschen im zweitärmsten Land der Erde haben nun ihr Hab und Gut verloren, eine hohe Anzahl ist obdachlos.

Dem Spendenappell aus Burkina Faso schließt sich der Arbeitskreis Brot für die Welt- TIKATO in den Kirchenkreisen Wetzlar und Braunfels mit seinen Superintendenten Ute Kannemann und Roland Rust entschieden an. Dringend benötigt wird eine Ersthilfe für Nahrungsmittel und weitere Mittel, damit die Betroffenen wieder ein Dach über dem Kopf haben. Dringend erforderlich ist auch Hilfe für eine vorläufige Reparatur des Damms, damit wenigstens der noch kommende Regen bis Ende September aufgefangen werden kann. In einem weiteren Schritt soll laut Bazié schnell eine Studie erstellt werden für einen neuen Damm. Die Spenden werden erbeten auf das Konto 100 30 906 des Evangelischen Rentamts bei der Sparkasse in Wetzlar 51550035 Stichwort „Staudamm Katastrophe“. Weitere Informationen unter www.tikato-burkina-faso.de, hstiewink@gmx.de und wolfgerster@t-online.de sowie Tel 06446 595

 

 

Aktuell Meldungen

Eine Seite des Damms ist durch die extremen Regengüsse mit 140 Liter pro Quadratmeter gebrochen. Es gab Verletzte, zum Glück aber keine Toten.

Pfarrer David Ouedraogo steht entsetzt vor dem gebrochenen Staudamm

Häuser und Hütten zerbarsten durch die extremen Regenfälle

Der 83 jährige Pfarrer David Ouedraogo hofft sehr auf die Spenden aus der Wetzlar-Braunfelser Region

Version 1.00

Evangelischer Kirchenkreis Braunfels - Arbeitskreis Brot für die Welt - TIKATO - Fon: 06446/595 - Email: info@tikato-burkina-faso.de