Erstmals Burkina Faso-Gottesdienst in Laufdorf
„wenn der Starke nicht auf Kosten des  Schwachen lebt“

Mit „I yibeog’y, laafi und „Laafe bala, la yamba“, begrüßte Ortspfarrerin Hildegard Ternité in der Laufdorfer Kirche die Gemeinde: der Begrüßungsformel mit der Frage nach dem Wohlergehen in der Stammessprache Morée in Burkina Faso.

Schon beim Eintreten in die kleine Kirche spürten die 60 Besucher: „Heute ist hier Vieles anders.“ Das traditionelle Glockengeläut vermischte sich mit afrikanischen Trommelklängen. Eine Bildpräsentation vermittelte das Leben fröhlicher Menschen im harten Alltag im zweit ärmsten Land der Welt: Burkina Faso. Exponate wie eine Batik, ein Baumwollzweig, ein traditionelles Kleid,  eine Mango, Erdnüsse und Kalebassen zeichneten ein Teil des alltäglichen Lebens der westafrikanischen Partner.Erst ein bisschen verhalten, dann aber mit Freude sang die Gemeinde Lieder in Morée zu Hildegard Ternites Gitarrenspiel.

Am Anfang stand die Idee von Presbyterin Heike Sure, im Gottesdienst die afrikanischen Freunde durch Information, Fürbitte und Segnung einzubeziehen.  Im Dialog mit dem TIKATO - Mitglied, Diakonin Katja Heikenwälder (Nauborn-Gießen) führte sie der Gemeinde auch die Verflechtung zwischen dem Verbraucherverhalten hier und der Konsequenz im Entwicklungsland plastisch vor Augen: zum Beispiel den Anbau der hochgiftigen Jatropha- Pflanze zur Gewinnung von Bio-Diesel für westliche Autos, den Export von Baumwolle „für unsere T-Shirts“ anstatt Getreidefelder für die eigene Ernährung. Ihr Fazit: „Bei uns geht es um Armut oder Reichtum; In Burkina Faso aber geht es um das Überleben.“

Mit einem Zwiegespräch machten Pfarrerin Ternité und der „Schüler des Propheten Jesaja“ (Pfarrer zur Anstellung Michael Lunkenheimer) der Gemeinde Mut mit der Verheißung Jesajas (Kap. 65, Verse 17-25) in der Gott „einen neuen Himmel und eine neue Erde“ schaffen und zum Beispiel will, dass Menschen Häuser bauen und sie selbst bewohnen, dass sie anpflanzen und für sich selbst ernten und nicht mehr in hoher Zahl Kinder als Säuglinge sterben. In Burkina Faso erleben 19,9 % nicht das 5. Lebensjahr.  „Es ist keine verrückte Utopie, die damals schon den Israeliten Hoffnung gab. „Wenn der Starke und der Schwache zusammen die Güter der Erde genießen und der Eine nicht auf Kosten des Anderen lebt, „dann berühren sich Himmel und Erde und eine neue Welt wird erlebbar“ (Jesaja…? S. oben) waren sich die vier Akteure einig. Frucht trug schon die auf besondere Weise angesammelte Kollekte: Vor der Kirche klebten die Gemeindeglieder Euro-Scheine und –Stücke auf ein Klebeband, das am Samstag um 10 Uhr auf die Alte Lahnbrücke in Wetzlar gebracht wird. Dort veranstaltet der kreiskirchliche Arbeitskreis Brot für die Welt-TIKATO seinen traditionellen „Brückenschlag Wetzlar-Ouagadougou“ mit einem Vertreter der burkinischen Botschaft aus Berlin und drei weiteren Burkinabés. Das ertragreichste ‚Band erhält einen Preis. Laufdorf / Nauborn sind auf dem besten Wege zu einem Gewinn.

 

Aktuell Meldungen

Laufdorfer Gemeindeglieder heften ihre Kollekte dieses Mal auf ein    langes Klebeband für den Brückenschlag Wetzlar-Ouagadougou am Samstag. Die Gesamtsumme kommt dem Ausbildungs- und Gesundheitszentrum mit Kinderbetreuung am Tikato-Staudamm zugute.

Exponate aus Burkina im Laufdorfer Altarraum.

Version 1.00

Evangelischer Kirchenkreis Braunfels - Arbeitskreis Brot für die Welt - TIKATO - Fon: 06446/595 - Email: info@tikato-burkina-faso.de