Wetzlarer Gespräche 7. November 2007

 

Wie sich die derzeitige Umgestaltung der Weltwirtschaft („Globalisierung“) auf ein Entwicklungsland wie Burkina Faso auswirkt, hat am Mittwochabend im Rahmen der „Wetzlarer Gespräche“ im Hospitalgemeindehaus zur Debatte gestanden. Eingeladen hatten dazu der Sozialethische Ausschuss der Kirchenkreise Braunfels und Wetzlar sowie die hiesige Projektgruppe „TIKATO“, die sich seit über 30 Jahren um Entwicklungshilfe für das westafrikanische Land bemüht. Berichterstatter über die derzeitige Lage in Burkina Faso war der Leiter des dortigen ökologischen Zentrums „Albert Schweitzer“, Michael Yanogo.

Das vom Ausschussvorsitzenden Pfarrer Heiko Ehrhardt (Hüttenberg) in seinem Einladungsschreiben angeführte Sprichwort aus Afrika „Wo Elefanten kämpfen, wird das Grad zertreten“ bestätigte Yanogo in seinen Ausführungen mehrfach.

Die Vernetzung der Weltwirtschaft, die nach den Vorstellungen ihrer Befürworter auch den Entwicklungsländern zugute kommen soll, habe in seinem Heimatland dazu geführt, dass Unternehmer zu Unterhändlern großer Konzerne geworden seien. Zudem führe der Zwang zum Export schnell zur Ausschöpfung landeseigener Rohstoffe, zur Ausbeutung von Arbeitskräften und zur Schädigung der Natur, stellte Yanogo fest, dessen Darlegungen von Marie-Noelle von der Recke (Laufdorf) vom Französischen ins Deutsche übersetzt wurden.

„Die Kluft zwischen armen und reichen Ländern ist inzwischen größer geworden“, fasste vor Yanogo vor 35 Zuhörern seine Erfahrungen im Blick auf den Trend zur Globalisierung zusammen.

Dennoch versuche sein Land, durch Demokratisierung des politischen und gesellschaftlichen Lebens, durch Anwerbung von Investoren und durch Umweltschutzmaßnahmen in der Weltwirtschaft „mitzuhalten“.

Denn – so Yanogo – „wenn die Entwicklungsländer nicht auf den Weltmarkt reagieren, werden sie noch ärmer“.

Burkina Faso ist flächenmäßig so groß wie die alte Bundesrepublik und Belgien zusammen. In dem westafrikanischen Land leben derzeit 13 Millionen Menschen.

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