Mutige Einmischung bei „Genitalverstümmelung“ beeindruckte Zuhörer

“Niärauodo“ heißt in Burkina Faso „Mut“. Diese Charaktereigenschaft der Referentin Elisabeth Fährmann aus Neidlingen zeigte sich in ihrer besonderen Arbeit in Burkina Faso auch während des Vortrags vor den Mitgliedern des Arbeitskreises Brot-für-die-Welt-TIKATO  im evangelischen Rentamt. Mit dem Thema “Genitalverstümmelung an Mädchen und jungen Frauen“ durchbrach die ehemalige Lehrerin ein Tabu als Weiße in Dörfern des Sahellands mit Hilfe eine Schattentheaters. Dabei gelang es ihr, die einheimische Bevölkerung als Schauspieler bei den von ihr inszenierten Stücken mit einzubeziehen. Sogar Männer konnte sie zum Mitmachen überzeugen und so sorgten bald ein junger Händler und mehrere  Bauern mit ihren Frauen durch ihre szenische, tiefgehende Beteiligung für die Offenbarung  der tabuisierten Hintergründe, um dadurch die Bevölkerung von diesen blutigen Riten künftig abzuhalten.“

Fährmann beeindruckte nicht nur durch Vortrag in Wort und Bild, sondern ließ auch TIKATO- Freunde mitspielen mit den selbst gefertigten afrikanischen Schlauchgummipuppen; Papp-Puppen würden bei der Witterung aufweichen. Das Stück „Miriam“, dessen Titelfigur Miriam- eine junge Bauersfrau-  ihr Kind aufgrund der Verwachsungen durch die Beschneidung bei der Geburt verlor, beeindruckte die Zuhörer sehr.

Schon seit langem ist die Beschneidung in Burkina verboten. Werden Frauen angezeigt –was manchmal in der Moderne jetzt passiert – landen sie im Gefängnis. Einer Schuld sind sie sich aber nicht bewusst, denn “es ist doch eine Jahrtausend alte Tradition“. Während in Großstädten viele Eltern ihre Töchter nicht mehr beschneiden lassen, ist der Prozentsatz auf den Dörfern sehr hoch, berichtete die Referentin, die sich seit vielen Jahren auf eigene Kosten in Burkina Faso für dieses Thema engagiert, per Fahrrad lange Wegstrecken bewältigt  und nun einen Förderkreis gegründet hat. Weitere Infos unter regina.faehrmann@web.de  oder 07032 5793
 

Elsabeth Fährmann (links) übt mit Lore Gerster und Wilhelm Wilmers Schattentheater zum Thema „Genitalverstümmelung

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