Kabré: „Wirtschaftlich sind wir arm, doch geistlich sind wir reich“

Wie sehr der Berufsschuldirektor Kabré Kindern zugetan ist, spürten auch die Kindergottesdienst-Gruppen aus Aßlar und Klein-Altenstädten. Seit Jahren sammeln dort die Kinder für die Kinder in Koudougou und übergaben stolz ihr Sammelergebnis.

Schon gut informiert waren die Siebtklässler im Religionskurs  über das drittärmste Land der Welt und entsprechend richteten sie ihre Fragen in der Alexander-von-Humboldt-Schule an Kabré. Sie erfuhren, dass nur 47 Prozent der Kinder in die Schule gehen können und nur drei Prozent in einen Kindergarten, viele Menschen noch nicht einmal eine Mahlzeit am Tag bekommen, dass die Kindersterblichkeit sehr hoch und die Aidsrate bei mehr als vier Prozent liegt. In einem Gespräch mit Schuldirektor Uwe Hinz schilderte Kabré die großen Probleme der Berufsschule CET in Koudougou.

 Dort werden 242 junge Frauen und Männer zu Maurern, Schlossern und Schreinern theoretisch und praktisch ausgebildet. Doch aufgrund fehlender Finanzen droht der Schule das Aus, wenn die Materialkosten für die im Lande dringend benötigten angehenden Handwerker von 10.000 Euro jährlich nicht aufgebracht werden können.

Dicht war die Gesprächsatmosphäre zwischen Kabré und den Superintendenten Ute Kannemann (Wetzlar) und Roland Rust (Braunfels). Kabré fungiert in der Föderation evangelikaler Kirchen und Missionen als Generalsekretär und schilderte u. a. die unproblematische Zusammenarbeit zwischen den Christen, den Animisten  und dem Hauptteil der Bevölkerung, den Muslimen. „Viele Muslime konvertieren zum christlichen Glauben. Sie spüren unseren geistlichen Reichtum, wenn wir auch wirtschaftlich sehr arm sind“, betonte Kabré. Im Blick auf die Finanznöte in den heimischen Kirchenkreisen hieß sein Rat: „Synergien schaffen, zusammenarbeiten und zusammen halten!“

Neben dem Gedankenaustausch über Ziele der Weiterarbeit mit dem Arbeitskreis Brot für Welt- TIKATO in der fast 30jährigen Partnerschaft, wurden die Besuche in der Kirchengemeinde Oberndorf, in der Zivildienstschule Wetzlar, im vollbesetzten Gottesdienst in Erda und das erstmalige Gespräch mit Bürgermeister Roland Esch (Aßlar) zu weiteren Höhepunkten. Betroffenheit über die zunehmende Armut hier in der Region löste bei Kabré der Besuch bei der Ausgabe der Lebensmittel der „Tafel“ in Niedergirmes und der „Gesegneten Mahlzeit“ aus.

Kabré überzeugte überall durch seinen Humor, seine Kompetenz, seine Warmherzigkeit und seine Ausstrahlung als Christ. Er kam auf Einladung des Fördervereins Dritte Welt Aßlar und des Arbeitskreises Brot für die Welt – TIKATO.

Mit Trommeln, afrikanischen Liedern und vielen Fragen empfingen die 80 Kinder des evangelischen Kindergartens „Regenbogen“ in Aßlar den westafrikanischen Gast aus Burkina Faso. Michel Kabré freute sich über den herzlichen Empfang, den die Mitarbeiterinnen sowie Elternvertreter ihm bereiteten. Typisches aus Afrika mit bleibendem Wert brachte er mit und freute sich über die wertvollen Geschenke für seinen Kindergarten.

Kabré war auch beeindruckt von dem Gespräch mit den 45 Paten, die den Kindergarten in Westafrika finanziell unterstützen werden und traf sich zudem mit den Mitarbeitern des Eine-Welt-Ladens in Aßlar. Außerdem konnte er dort jeweils eine Spende von 500 Euro der AWO und von einem anonymen Spender aus Katzenfurt entgegennehmen.

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